Zitat von Techniker im Beitrag Abmeldung in den Urlaub und so......Und man darf auch nicht zurück denken, dann könnte man fast verzweifeln. Wenn ich daran denke, dass ich in einer Nacht mal von Boxberg mit einem Zug Offz.-Sch bis nach Löbau gelaufen bin, heute unvorstellbar. Das waren damals 75 km. Und meine Physis war damals so, dass ich ohne grössere Probleme die Strecke wieder hätte zurücklaufen können. Ja, Opa erzählt vom Krieg, grins.
Jou Techniker, etwas mehr als Deine Hin- und Herstrecke war unser Maximalpensum, die Erste von Hohenstücken brauchte zu meiner Zeit dazu allerdings sogar 3 Nächte, tagsüber hatten wir noch was anderes zu erledigen!
Aber glaub mal, so ohne war dies auch damals nicht, vermutlich auch nicht für Offz.-Schüler oder aber sie liefen nur mit Käppi und Kartentasche? Unsereiner schleppte in Abwechslung sogar noch zur eigenen die Ausrüstung vom Funker mit, der mit seinem Zeugs genug zu tun hatte. Und das Mitzuschleppende war insgesamt der springende Punkt dabei .
ZitatWenn ich daran denke, dass ich in einer Nacht mal von Boxberg mit einem Zug Offz.-Sch bis nach Löbau gelaufen bin, heute unvorstellbar. Das waren damals 75 km.
Was ich durchaus stark anzweifle. Es sei, wie lang war eine Nacht bei dir?
Status: vorher Soldat, jetzt Rentner Ich bin übrigens nicht Perfekt und ich arbeite auch nicht daran!
Zitat von Hohenstücken7072 im Beitrag #26Ob lange oder kurze Nacht, das körperliche Vermögen von früher zu jetzt war sicherlich der Hauptansatzpunkt.
Widerspruch Euer Ehren. Das körperliche Vermögen war damals nicht besser als heute oder umgekehrt. Diese Gewaltleistung hätten nicht mal Kunos Fallschirmjäger geschafft. Selbst wenn sie jede Bauernhochzeit im Fläming umgangen wären.
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Aber hadi liegt gar nicht mal so schlecht, setzte man Nacht im Sommer mit Dunkelheit gleich. Zuerst läuft man mit voller Ausrüstung im Gelände schätzungsweise so um die 5km, nach 25 von denen vielleicht noch 4, später dann noch weniger.
Ich meine, wenn man es von dieser Seite betrachtet?
Ich denk, die Fallschirmjäger hätten diese Strecke im Laufschritt zurückgelegt. Und was die 75 km betrifft- wir sind abends gegen 18:00 los und waren dann frühs im Objekt. Aber nagelt mich jetzt nicht auf die Zeit fest, das Ganze ist schon ein paar Tage her...
Als Ausrüstung hatten wir, wenn ich mich nicht sehr irre, Mpi und TSM am Mann.
Aber das halte ich nicht für so wichtig. Mir geht es darum, zu sagen, wie sich doch im Alter die Maßstäbe ändern.
Hotel ist das Ahorn, richtig. Vielleicht sieht man sich ja auf ein Weizen?
Apropos Weizen- ist das nicht eine Crux mit der deutschen Sprache? Morgens: DAS Korn, DER Weizen, abends der Korn, das Weizen...
You don't stop cycling when You get old. You get old when You stop cycling.
Zitat von Hohenstücken7072 im Beitrag #34Insgesamt doch eher mit Art Leichtgepäck.
Sehe ich auch so, diese 75 km werden von mir auch nicht angezweifelt. Das kann man durchaus schaffen, OS sind ja trainiert. Aber, gleichbleibend 6 oder 5 km/h zu marschieren ist ein Unding, um sagen wir mal 14 Stunden einzuhalten. Die Leistung lässt am Ende aus uns allen bekannten Gründen (Erschöpfung, Müdigkeit) nach. Sicher, in verschiedenen Armeen gibt es Leistungsmärsche, da wurde aber vorher trainiert. Sicher werden Kunos Fallschirmjäger besser im Marsch gewesen als die normalen Truppen, aber 75 km im Laufschritt, nee, Wunschdenken.
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Hohenstücken7072, wir sind damals nach einer taktischen Übung auf dem TÜP- Lehnin zu Fuß nach Brandenburg-Hohenstücken (vorgegebene Strecke 40 km) zurück marschiert. Losmarschiert sind wir Punkt 16:00 Uhr und angekommen sind wir (der ganze Feuerzug) 22:30 Uhr.
Zitat von Techniker im Beitrag #9Als Ausrüstung hatten wir, wenn ich mich nicht sehr irre, Mpi und TSM am Mann.
In meiner TSM-Tasche waren noch zusätzlich Schokoladentafeln . Ansonsten bin ich den Leistungsmarsch 30 km mit Rucksack (20 kg) in 3,5 Sunden gelaufen. Vielleicht kann Kuno beurteilen, wie gut das ist oder war.
Zitat von VGS1 im Beitrag #15...wir sind damals nach einer taktischen Übung auf dem TÜP- Lehnin zu Fuß nach Brandenburg-Hohenstücken (vorgegebene Strecke 40 km) zurück marschiert. Losmarschiert sind wir Punkt 16:00 Uhr und angekommen sind wir (der ganze Feuerzug) 22:30 Uhr...
Ich kann mich an vieles nicht mehr erinnern, eigentlich klar nach 50 Jahren aber 40km mit einem Schnitt von 6,15km/h zweifele ich an. Ein Feuerzug besteht noch nicht einmal aus trainierten Marschierern oder?
Was für eine Marschausrüstung wurde benutzt, waren es möglicherweise gar keine 40km?
Hebor
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Lehnin-Hohenstücken.png
Für einen formalen Marsch zu Fuß, mit Gepäck, Waffe und Schutzausrüstung waren 5-7 km (geländeabhängig) die Stunde möglich. Dabei wären jedoch wenigstens 2 Rasten ( 1x kurz (30 Minuten, 1 x lang 60 Minuten oder mehr) je nach zu bewältigender Marschleistung zu planen. Möglich wäre auch der Eilmarsch gewesen, mit 10 km die Stunde. Hier dürften wohl 30 km/Tag das Limit gewesen sein. Taktische Märche in durchschnittenem Gelände mit Handlungen ( Aufklärer, FJ etc.) nicht mehr als 2-3 km die Stunde.
"Die Entschlossenheit ist im Einzelfall ein Akt des Mutes, wenn sie zum Charakterzug wird, eine Gewohnheit der Seele" Carl - Philipp - Gottfried von Clausewitz
Danke für die vor ab Blumen für die Fallschirmjäger.
Ganz sicher waren die Fallschirmjäger ab dem 6 - 7. Dienstmonat sehr gut trainierte Marschierer. 75 km in einer Nacht ist echt ein Hammer. Ich kann mich nicht erinnern, das dies einmal (während meiner Dienstzeit bei den Jägern) gemacht worden ist und wir sind sehr viel marschiert, wenn auch nicht immer in Marschordnung. Lange Märsche mit Einlagen (Erfüllung von Gefechtsaufgaben) über 250 und mehr km gab es schon, waren aber nicht die Regel. Solch richtig lange Märsche wurden teilweise auch im Winter auf Skiern durchgeführt. Das dauerte dann aber mehrere Tage.
Ich will nicht ausschließen, dass 75 km in einer Nacht zu schaffen waren. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die ganze Truppe da geschlossen auf dem Ex-Platz zur selben Zeit angetreten ist.
Im dritten Studienjahr an der OHS habe ich mal mit ca. 15 anderen OS am Gutsmutslauf (Rennsteiglauf) teil genommen. Darauf haben wir uns aber ein halbes Jahr, ganz konkret vorbereitet. Oltn. Hennicke, damals Zugführer in der Aufklärungskompanie der OHS, hat uns gestriezt. Das ging mit Läufen auf dem Löbauer Berg, um die 10 km, los und endete mit einem 30 km Lauf, wo wir diesen schönen Berg von drei Seiten aus bewältigten. Ich weiß es nicht mehr so genau und finde auch die Teilnehmerurkunde für den Gutsmutslauf nicht mehr (bin zu oft umgezogen) aber ich habe dafür so etwas über 8 Stunden benötigt und war damit im Mittelfeld der über 1000 Läufer. AO - Sportzeug. Verpflegung unterwegs und all solche Annehmlichkeiten. Ging aber pausenlos Berg hoch - Berg runter und zwischendurch ist man auch mal gegangen. Also nicht die 75 km durch gelaufen. Gerade Berg hoch zum Ende hin, hat man mal hin und wieder einen Gang runter geschaltet. Durchkommen war Pflicht und unter 10 Stunden bleiben.
Wenn dieser Marsch zwischen Boxberg und Löbau statt gefunden hat, dann, so denke ich, wurde da so manche Einlage im Laufschritt absolviert und ob das alle durchgehalten haben - na ja. Ich war nicht dabei aber es ist eine tolle Leistung von den Männern, die das in Stiefeln, mit Waffe und TSM, gemacht haben.
Gruß
PS. Ich lese gerade den Beitrag über dem Meinigen.
Er hat Recht. Wenn sich Aufklärer / Fallschirmjäger im rückwärtigen Gebiet des Gegners (rGG) bewegen, dann ist die Strecke, die diese Männer zurück legen durchaus mit 2 - 3 km pro Stunde zu veranschlagen. Das hat aber nichts mit fehlender Kondition zu tun sondern ist der Aufklärung, den Beobachtungs- und Horchhalten geschuldet. Die Gruppe bewegt sich so leise wie möglich, läuft nicht auf Wegen und Straße, sondern entlang von Waldrändern (2 - 5 m und mehr innerhalb des Waldes), umgeht offen Stellen und Ortschaften usw. Das alles drückt die Marschleistung von Punkt A zum Punkt B. Es ist trotzdem eine hohe physische Anstrengung und verlangt hohe Konzentration über Stunden.
Gruß
Ebbe und Flut, der Lauf der Gestirne - dass sind meine kleinsten Probleme.
Unsere Altvorderen nahmen Märsche sehr Ernst, in Ermangelung von Transportalternativen. Im Zuge der Militärreform der preußischen Armee nach 1806 forderte Scharnhorst z.B. folgendes. Nachzulesen in "Allgemeine Regeln zur Befolgung in den Übungen" Scharnhorst 1810. "Entwurf zu den Feldübungen Feldmarsch" § 17 "Die Regimenter werden im Feldmarsch, wenigstens alle 14 Tage, bald bei Tage, bald bei der Nacht, einmal geübt und zwar auf 2 einhalb bis 3 einhalb Meilen;zweimal des Jahres aber in forcierten Märschen von 7 preußischen Postmeilen die Infanterie und 10 die Kavallerie." Dabei betrug eine preußische Postmeile damals 7.532,48 m.. Dabei muß berücksichtigt werden, das die Schrittkadenz damals im "Ordinärschritt" 72 Schritt in der Minute war.
Die Geschichte der realen Handlungen der Zeit 1812 - 1815 sind angereichert mit erstaunlichen Beispielen. So unter anderem der Marsch der Preußen nach der Niederlage bei Ligny wo die Preußen nach einem glücklosen Tag/Nacht - Gefecht bei strömendem Regen nach Wavre ( ca 30 km ) abmarschierten, um aus dem Marsch heraus am späten Nachmittag direkt in die Bataille bei Bell - Aliance bzw. Waterloo einzugreifen.
Man beachte! Aus dem Marsch heraus in´s Gefecht, ohne längere Pausen zur Erholung, Essen fassen (damals Abkochen) oder ähnliches. Vielleicht gelang es dem Fourier damals noch ein Viertel Pinte Brandwein pro Bajonett auszuteilen!? Sonst war da Gottvertrauen und Enthusiasmus angesagt.
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20.09.2020 19:52 (zuletzt bearbeitet: 20.09.2020 21:50)
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