Hallo Techniker, Ich habe mal rumgestöbert. Das Themengebiet ,,Kriegsende in der Oberlausitz" ist weit gefasst. Bspw. wie weit den die Oberlausitz gefasst wird. Soll es vor allem um den Raum Bautzen/Löbau/Herrnhut/Zittau gehen oder darüber hinaus? Beginnt es mit dem Übergang der sowj./ polnischen Truppen über die Neiße? Weiter in Richtung Dresden bzw. in Richtung Prag, oder nur im oben gen. Raum?
Verschiedene Publikationen gibt es bereits. Zum Beispiel ,,Das Kriegsende In Sachsen" oder verschiedene Heftchen/Broschüren zum Kriegsende in Herrnhut/Zittau/Großhennersdorf/Dittelsdorf.
Status: vorher Soldat, jetzt Rentner Ich bin übrigens nicht Perfekt und ich arbeite auch nicht daran!
"Am 16. April 1945 brach in der Oberlausitz die Hölle des Zweiten Weltkrieges los. An diesem Tag startete die Rote Armee auf breiter Front die Großoffensive zum Marsch auf Berlin - auch mit dem Überschreiten der Neiße. Was in diesen letzten Kriegstagen bis zur Kapitulation am 8. Mai hier geschah, dem widmet sich die Ausstellung "75 Jahre Kriegsende in der Oberlausitz" des Löbauer Garnisonvereins, die am Sonntag in der ehemaligen Kaserne eröffnet - wegen Corona mit ein paar Monaten Verspätung."
II/1967-II/1970 WR "F.E.Dzierzynski", davon 33 Monate in Erkner, danach bis 1990 MfS, HA XVIII
Die beiden Gräber sind auf dem Friedhof in Dittelsdorf zu finden.
hochwald
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II/1967-II/1970 WR "F.E.Dzierzynski", davon 33 Monate in Erkner, danach bis 1990 MfS, HA XVIII
Zitat von hochwald im Beitrag #15Die beiden Gräber sind auf dem Friedhof in Dittelsdorf zu finden.
Gut, dass die Gräber als solche ausgewiesen sind was sie darstellen!
"Die Entschlossenheit ist im Einzelfall ein Akt des Mutes, wenn sie zum Charakterzug wird, eine Gewohnheit der Seele" Carl - Philipp - Gottfried von Clausewitz
Zitat von R-363 im Beitrag #18Könnte mit bitte jemand die Einheitsbezeichnung der zweiten Grabinschrift übersetzen? Danke im Voraus.
könnte aus der 84. Landwehrdivision stammen
Das Leben hat keine Generalprobe Ein mediales Dauertommelfeuer, das bereits seit Monaten andauert, hat bei vielen Menschen bewirkt, dass viele Leute nicht mehr faktengestützt denken können.
Zitat von kotsch im Beitrag #19könnte aus der 84. Landwehrdivision stammen
Da steht 4 mot. D. ...... Also eher motorisierte 4. Division ?
"Die Entschlossenheit ist im Einzelfall ein Akt des Mutes, wenn sie zum Charakterzug wird, eine Gewohnheit der Seele" Carl - Philipp - Gottfried von Clausewitz
Wegen der Landwehrdivision habe ich mal das Lexikon der Wehrmacht befragt. Nach dessen Aussage wurde von den vorgesehenen 21 Divisionen nur eine (die 14., später in 205. InfDiv umbenannt) 1939 tatsächlich aufgestellt.
Ich habe auch mal ein wenig herumgegoogelt: Es wird nicht gezeigt, welcher Waffengattung der Gefallene angehörte. Ich habe Gemeinsamkeiten festgestellt, die darauf hindeuten, dass eine zusammengewürfelte Truppe aus mehreren Einheiten dort zum Einsatz kam. So gibt es eine 84. Inf. Div., die auch motorisiert war: Von ihr "übrig geblieben" war das Ari-Rgt. 184 (Ari.Rgt. "Elbe"); die Bezeichnung deutet auf einen Einsatz "elbnah" hin (also auch in Richtung Löbau usw.). Weiter: Es gab eine 27. Inf. Div., die entsprechende Strukturen aufwies (einige mit "27" bezeichnete Abt./Bat.), so auch ein Ari Rgt. 27. Und letztlich bleibt noch die "4"; hier handelt es sich um eine Ari.Div. (später Panzer-Ari.Div.).
Eigentlich (ist zwar Spekulation, aber nicht ganz von der Hand zu weisen) trifft sich alles bei der Artillerie: Kann es nicht so gewesen sein, dass jene, die den Soldaten begruben, ihn anhand seiner Abzeichen (Waffenfarben, ev. Briefe usw.) als Artilleristen, der möglicherweise einer der von mir genannten Einheiten angehörte (die in einem zusammengewürfelten Haufen a la "Sturmbataillon" losgeschickt wurde), identifizierten und, um spätere Identifizierung zu erleichtern (Euphemismus), alle für ihn möglichen Einheiten als Zuordnung nannten? Also: 27/84/4. Der Hinweis auf Motorisierung der genannten Einheiten befindet sich im Wehrmachtslexikon, also steht da auch nichts Falsches. Bleibt noch die 71. InfDiv., in der gab es auch ein AriRgt. 171. Die 71. Inf.Div. hat zwar in Kärnten irgendwo kapituliert, aber wer weiß schon, was dabei dann gefolgt ist: Vielleicht haben sich Soldaten auch abgesetzt? Also, nochmal, Spekulatius: Der Mann war Artillerist und hätte den genannten Einheiten angehören können.
OldMan
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Von dem Einsteller des Beitrages, ein Ralf Körner, wird die 71. ID als Einheit angegeben.
Ich habe heute mit meinem Onkel aus Dittelsdorf telefoniert. Er wußte nur, dass es sich um eine Volkssturmtruppe gehandelt hat, die wohl im Nachbarort Hirschfelde den Vormarsch der Roten Armee "aufhalten" sollte. Mein Großvater war als Kriegsteilnehmer des 1. Weltkrieges zum Volksturm eingezogen. Der Volksturmmann Oskar Münch war wohl sein Vorgesetzter, der er hatte ihm erlaubt immer mal nach Hause zu gehen, mußte aber das Gewehr mit nehmen. Mein Großvater hat zwar mal etwas über den 1. WK erzählt, aber über diese Episode nichts.
Ihr kennt das Phänomenen, dass die Altvorderen sich über ihre Zeit im 1. WK oder 2. WK nur spärlich berichtet haben und man auch kaum gefragt hat.
hochwald
II/1967-II/1970 WR "F.E.Dzierzynski", davon 33 Monate in Erkner, danach bis 1990 MfS, HA XVIII
Wohl mehr ist das ein Hinweis, dass der Unbekannte aus der 71. ID kommen könnte. Die 71. ID ist eine Einheit der 2. Welle und wurde am 26. August 1939 in Hildesheim aufgestellt.
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Sie wurde in Stalingrad vernichtet, dann 1943 in Dänemark neu aufgestellt, in Italien eingesetzt und ging in Österreich in amerikanische Gefangenschaft.
Meine Vermutung, falls der Gefallene ursprünglich Angehöriger dieser Division war, dass er in Deutschland im Lazarett war (Heimaturlaub wird es ja wohl 1945 nicht mehr gegeben haben) und in den Wirren des „Endkampfes“ durch den damals üblichen „Heldenklau“ irgend einem Marschbataillon zugeteilt wurde. Da hat bestimmt keiner mehr daran gedacht, noch irgend welche Stellenbesetzungslisten oder Soldbücher aktuell zu halten.
Sie wurde in Stalingrad vernichtet, dann 1943 in Dänemark neu aufgestellt, in Italien eingesetzt und ging in Österreich in amerikanische Gefangenschaft.
Meine Vermutung, falls der Gefallene ursprünglich Angehöriger dieser Division war, dass er in Deutschland im Lazarett war (Heimaturlaub wird es ja wohl 1945 nicht mehr gegeben haben) und in den Wirren des „Endkampfes“ durch den damals üblichen „Heldenklau“ irgend einem Marschbataillon zugeteilt wurde. Da hat bestimmt keiner mehr daran gedacht, noch irgend welche Stellenbesetzungslisten oder Soldbücher aktuell zu halten.
dann macht der Buchstabe vor der 71 auch Sinn, das heißt dann " vormals 71" das ist ein dt kl. v
Das Leben hat keine Generalprobe Ein mediales Dauertommelfeuer, das bereits seit Monaten andauert, hat bei vielen Menschen bewirkt, dass viele Leute nicht mehr faktengestützt denken können.
Klingt plausibel, mit der v. 71. Trotzdem eine Bemerkung zum Aktualisieren der Dokumente (Soldbuch usw.). Winzer erinnert sich in "Soldat in 3 Armeen", dass gerade die Bürokratie diesbezüglich bis zum Schluss "quasifunktionierte". Von meinem Vater (KM) hörte ich das auch; der bekam noch Ende April z. B. eine Ernennungsurkunde, obwohl er irgendwo in der norddeutsch-holländischen Pampa zugange war... Will sagen:Dort, wo sich mitleidige Zivilisten um Tote und Verwundete kümmerten, wurden wegen partieller Unkenntnis militärischer Bürokratie unkorrekte Angaben zusammengetragen und notiert... Deswegen wahrscheinlich auch in diesem Fall... OldMan
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Da muss ich OM aber zustimmen. Die Militärbürokratie hat eigentlich bis zum bitteren Ende damals, nicht unseres, die auch, gearbeitet. Als ich die Papiere und den Nachlass meiner Mutter regelte fand ich noch ein Sparbuch ihres Mannes, der war in der Kriegsmarine Obermaat, Stammeinheit irgendwo in Stettin und bekam von dort bis Ultimo seinen Wehrsold.. Nacch seiner Rückkehr wurde das umgerubelt in damals gültige Währung.
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Im Aufmarschgebiet der 1. Ukrainischen Front zwischen Wurzen und Großenhain, mit Schwerpunkt im Raum Mügeln - Oschatz - ostwärts von Riesa, versammeln sich weitere sowjetische Truppen für die Offensive in Richtung Prag. Für die Kämpfe, im engeren Raum der Oberlausitz, hier Bautzen - Löbau - Görlitz und Zittau sind die 28. sowj. Armee sowie die 2. poln. Armee, mit 1. poln. PzK interessant. Ihnen gegenüber, lagen in lockerer Verteidigung, Teile der 4. PzA* der HGr. Mitte.
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LVII. Panzerkorps mit der 17. und 72. Infanterie-Division sowie 6. Volks-Grenadier-Division Gruppe Kohlsdorfen mit der Ausbildungs-Division 464 und 545. Volksgrenadier-Division, Div.stb. z. b. V. 615 Panzerkorps „Großdeutschland“ mit der 20. Panzer-Division, Fallschirm-Panzer-Division „Hermann Göring“ und Panzergrenadier-Division Brandenburg Gruppe Moser mit der Divisionsgruppe 193 und 404 Panzerkorps Hermann Göring mit Fallschirm-Panzergrenadier-Division 2 „Hermann Göring“ und Reste 10. SS-Panzer-Division Frundsberg LXXXX. Armeekorps mit der 404., 464. und der 469. Infanterie-Division sowie Kampfkommandant Chemnitz.
Im Mai 1945 wurde sie nach der Schlussoffensive der 1. Ukrainischen Front von dort in südlicher Richtung auf das Erzgebirge abgedrängt und im Kessel nordöstlich von Prag eingeschlossen. Bei der Kapitulation gingen Teile der Armee in sowjetische, andere in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Diese, hier aufgeführten, Einheiten könnten Stammeinheit des unbek. Soldaten gewesen sein.
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Ich habe gerade einen Fehler gemacht und in der "Kaserne Löbau" gepostet! Schwach!! Daher hier nochmals:
Im Zusammenhang mit dem Kriegsende in der Oberlausitz denke ich manchmal an die allerdings mir nur bruchstückhaft bekanntgewordenen Vorgänge bei Klix/Halbendorf nahe Bautzen. Soweit ich weiß, war dort eine aus Schülern (!) bestehende "Volkssturm-Einheit" (wenn überhaupt derart "offiziell", vielleicht auch "nur" ein fanatisierter HJ-Haufen, von Lehrern und HJ-Führern geleitet) in einem "Lager" zusammengefasst (militärische Ausbildung?), die von einer polnischen im Bestand der Roten Armee handelnden militärischen regulären Einheit angegriffen wurde. Da die mangelhaft bewaffneten Jugendlichen kaum Widerstand leisten konnten (aber vermutlich doch ein paar Karabiner abgefeuert haben), wurden sie völlig niedergemacht: Eigentlich halbe Kinder (Erinnerung an "Die Brücke"), die man da gefangen nahm und danach massakrierte. Weiß davon jemand etwas? Hier wird zumindest der "Rahmen" genannt (Klicken). Vielleicht geschah das Ganze während der Schlacht um Bautzen (Niederlage für die Polen und die Rote Armee!).
OldMan
PS. Bitte um Entschuldigung.
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In der zweiten Aprilhälfte 1945 stoßen polnisch-sowjetische Truppen durch Ostsachsen. Doch die letzte erfolgreiche deutsche Panzeroffensive des Zweiten Weltkriegs stoppt den Vormarsch. Bautzen wird ein Brennpunkt der brutalen Kämpfe mit tausenden Opfern. Auch schwere Kriegsverbrechen werden begangen.
Als am 16. April 2,5 Millionen sowjetische und polnische Soldaten über Oder und Neiße zur Schlacht um Berlin antreten, kommen die Schrecken des Landkrieges auch nach Sachsen. Über das Oberlausitzer Muskau und das nördlich davon gelegene Forst stoßen die Armeen der 1. Ukrainischen Front auf Cottbus und Spremberg vor, wo sie in der Nacht zum 18. April die Spree überschreiten. Südlich davon setzt die 2. Polnische Armee zwischen Muskau und Rothenburg über die Neiße. Durch die Oberlausitz zielt ihr Stoß über Bautzen auf Dresden. Die "Operation Lausitz" soll den sowjetische Hauptangriff auf Berlin absichern. https://www.mdr.de/zeitreise/schwerpunkt...achsen-100.html
18.09.2021 17:27 (zuletzt bearbeitet: 18.09.2021 17:27)
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